Sowohl RTD als auch TC werden in industriellen Anwendungen häufig zur Temperaturmessung eingesetzt. Die Wahl zwischen Widerstandsthermometer und Thermoelement hängt von den spezifischen Anforderungen der Anwendung ab. Unter anderem Temperaturbereich, Genauigkeit, Umgebungsbedingungen und Budget.
RTDs zeichnen sich durch hohe Genauigkeit, lineares Ansprechverhalten, Langzeitstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber elektrischen Störungen aus, wodurch sie sich ideal für die präzise und zuverlässige Temperaturüberwachung in kontrollierten Anwendungen eignen.
Thermoelemente zeichnen sich durch ihren großen Temperaturbereich, ihre Langlebigkeit, ihre schnelle Ansprechzeit und ihre Kosteneffizienz aus, wodurch sie sich für extreme industrielle Bedingungen und Hochtemperaturanwendungen eignen.
Die meisten Methoden zur Temperaturüberwachung basieren auf physikalischen Eigenschaften von Materialien, die sich mit der Temperatur ändern. Die Temperatur kann durch Untersuchung von Änderungen der physikalischen Eigenschaften, z. B. des elektrischen Widerstands oder der Spannung, gemessen werden. Industrie-Temperatursensoren verwenden in der Regel zwei Arten von Messprinzipien:
1. Widerstandsthermometer (RTD)
Negativer Temperaturkoeffizient (NTC): Diese Sensoren weisen bei niedrigen Temperaturen einen höheren Widerstand und bei höheren Temperaturen einen niedrigeren Widerstand auf. / Positiver Temperaturkoeffizient (PTC): Diese Sensoren weisen bei niedrigen Temperaturen einen niedrigeren Widerstand und bei höheren Temperaturen einen höheren Widerstand auf.
In industriellen Prozessen sind Widerstandsthermometer am weitesten verbreitet. Ein RTD besteht in der Regel aus hochreinen Metallen. Der Temperatursensor besteht typischerweise aus einem Stück Draht aus reinem Metall wie Platin, Nickel oder Kupfer. Der elektrische Widerstand des Sensormetalls steigt mit zunehmender Temperatur. Diese Widerstandsänderung wird gemessen und in Temperaturwerte umgewandelt. Widerstandsthermometer in industriellen Prozessen verwenden in der Regel einen Platinsensor, entweder einen Pt100- oder einen Pt1000-Temperatursensor. Diese Sensoren sind standardisiert, beispielsweise nach IEC60751. Der Pt100-Temperatursensor ist ein temperaturempfindlicher Platinwiderstand mit einem Widerstand von 100 Ω bei 0 °C und einem Temperaturkoeffizienten α = 0,003851 °C-1.
2. Thermoelemente (TC)
Thermoelemente sind vergleichsweise einfache, robuste Temperatursensoren, die den Seebeck-Effekt zur Temperaturmessung nutzen. Wenn zwei elektrische Leiter aus unterschiedlichen Materialien an einem Punkt verbunden sind, kann zwischen den beiden offenen Leiterenden eine schwache elektrische Spannung gemessen werden, wenn die Leiter einem Temperaturgradienten ausgesetzt sind. Diese Spannung wird als thermoelektrische Spannung oder elektromotorische Kraft (EMK) bezeichnet. Ihre Größe hängt von der Art der leitenden Materialien und der Temperaturdifferenz zwischen dem „Messpunkt” (dem Verbindungspunkt der beiden Leiter) und dem „kalten Anschluss” (den offenen Leiterenden) ab. Entsprechend messen Thermoelemente in erster Linie nur Temperaturunterschiede. Aus diesen kann die absolute Temperatur am Messpunkt bestimmt werden, wenn die zugehörige Temperatur am kalten Anschluss bekannt ist oder separat gemessen und kompensiert wird. Die Materialkombinationen und die zugehörigen thermoelektrischen Spannungs-/Temperaturkennlinien der gängigsten Thermoelementtypen sind in den Normen IEC 60584 und ASTM E230/ANSI MC96.1 standardisiert.